text.skipToContent text.skipToNavigation

Beleuchtungstechnik für die industrielle Bildverarbeitung

Be­leuch­tung ist für die in­dus­tri­el­le Bild­ver­ar­bei­tung un­er­läss­lich. Art, Farbe und In­ten­si­tät der Be­leuch­tung er­zeu­gen den Kon­trast, der be­stimmt, was auf dem auf­ge­nom­me­nen Bild sicht­bar ist. Daher füh­ren nur ho­mo­ge­ne Licht­ver­hält­nis­se zu einer sta­bi­len und re­pro­du­zier­ba­ren Bild­auf­nah­me. Schwan­ken­de Licht­ver­hält­nis­se wie Ta­ges­licht sind zu ver­mei­den.

Warum ist die Be­leuch­tungs­tech­nik im Be­reich Ma­chi­ne Vi­si­on so wich­tig?

Im Be­reich Ma­chi­ne Vi­si­on ist die Be­leuch­tung eine grund­le­gen­de Kom­po­nen­te zur Er­zeu­gung von Kon­trast für eine ef­fi­zi­en­te Bild­ver­ar­bei­tung. Ohne Licht kann eine Ka­me­ra die zu un­ter­su­chen­den Ob­jek­te nicht „sehen“. Die rich­ti­ge LED-​Beleuchtung er­zeugt einen Schwarz-​Weiß-Kontrast, der es er­mög­licht, ein Bild mit hoher Ge­schwin­dig­keit zu ver­ar­bei­ten. Auch die Hel­lig­keit der Be­leuch­tung spielt in der in­dus­tri­el­len Bild­ver­ar­bei­tung eine ent­schei­den­de Rolle. Mit einer hö­he­ren Licht­in­ten­si­tät wird die Bild­ver­ar­bei­tung sta­bi­ler und re­pro­du­zier­ba­rer.
 
Mehr Leis­tung …
• … er­mög­licht eine Re­du­zie­rung der Be­lich­tungs­zeit, so­dass Be­we­gungs­un­schär­fen eli­mi­niert und der Ein­fluss von Fremd­licht be­grenzt wird.
• … er­mög­licht eine stär­ker ge­schlos­se­ne Blen­de und führt so zu einer grö­ße­ren Schär­fen­tie­fe.

Was ist Licht?

Die Be­leuch­tungs­tech­nik gibt Licht in ver­schie­de­nen Wel­len­län­gen mit un­ter­schied­li­cher In­ten­si­tät aus. Die von der Sonne ab­ge­ge­be­ne Strah­lung um­fasst ein brei­tes Spek­trum an Wel­len­län­gen, von ul­tra­vio­let­tem Licht bis hin zu In­fra­rot­licht. Die Be­leuch­tung in der in­dus­tri­el­len Bild­ver­ar­bei­tung deckt ver­schie­de­ne Wel­len­län­gen ab, die sich haupt­säch­lich im sicht­ba­ren Spek­trum be­we­gen.
Wie in der Gra­fik er­kenn­bar, kann der Spit­zen­wert einer Rot­licht­be­leuch­tung bei etwa 630 nm lie­gen. Das von einer LED emit­tier­te Rot­licht hat ein brei­tes Spek­trum, bei dem die In­ten­si­tät über das Spek­trum hin­weg vom Spit­zen­wert ab­fällt.

Das mensch­li­che Auge re­agiert be­son­ders emp­find­lich auf Farb­ab­wei­chun­gen. Zwei Pro­duk­te mit der­sel­ben Farbe kön­nen für die Augen einer Per­son un­ter­schied­lich aus­se­hen. Die Aus­wahl der LEDs für die Be­leuch­tungs­pro­duk­te er­folgt nach stren­gen Kri­te­ri­en, so­dass si­cher­ge­stellt wird, dass die ma­xi­ma­le Ab­wei­chung der Spit­zen­wel­len­län­ge unter 10°nm liegt. Der Bild­chip einer Ka­me­ra oder eines Bar­code­scan­ners weist un­ter­schied­li­che Emp­find­lich­kei­ten für ver­schie­de­ne Wel­len­län­gen­be­rei­che auf, die in den je­wei­li­gen Be­die­nungs­an­lei­tun­gen an­ge­ge­ben sind. Für op­ti­ma­le Hel­lig­keits­be­din­gun­gen müs­sen so­wohl die Emp­find­lich­keit des Bild­chips als auch die Licht­art auf­ein­an­der ab­ge­stimmt sein. Um Fremd­licht zu ver­mei­den, kön­nen ex­ter­ne Sperr­fil­ter ver­wen­det wer­den. Bei ei­ni­gen Ka­me­ras ist be­reits ein Fil­ter in­stal­liert.

Was ist bei der Wahl der rich­ti­gen Be­leuch­tungs­far­be ent­schei­dend?

Die in­dus­tri­el­le Farb­bild­ver­ar­bei­tung er­mög­licht die Er­ken­nung von Farb­un­ter­schie­den ähn­lich wie beim mensch­li­chen Auge. Diese Un­ter­schie­de kön­nen mit der 256-​stufigen Grau­ska­la von Monochrom-​Kameras nicht er­fasst wer­den. Die Ver­ar­bei­tungs­zei­ten ver­län­gern sich daher bei der Ver­wen­dung von Farb­ka­me­ras auf­grund der gro­ßen In­for­ma­ti­ons­men­ge leicht.

In Kom­bi­na­ti­on mit Monochrom-​Kameras ist die Ver­wen­dung von far­bi­gen Licht­quel­len je­doch ent­schei­dend, um die ge­wünsch­ten Grau­wer­te be­stimm­ter Merk­ma­le zu de­fi­nie­ren und so einen Kon­trast zu er­zeu­gen. So wer­den bei­spiels­wei­se rote und be­nach­bar­te grüne Ob­jek­te im auf­ge­nom­me­nen Bild in un­ter­schied­li­chen Grau­tö­nen dar­ge­stellt. Ein guter Kon­trast kann hin­ge­gen er­zielt wer­den, wenn die Hin­ter­grund­far­be in der Kom­ple­men­tär­far­be des be­leuch­te­ten Ob­jekts ge­wählt wird. Dies er­höht die Sta­bi­li­tät des in­dus­tri­el­len Bild­ver­ar­bei­tungs­sys­tems.

Wel­che Wir­kung hat ein Po­la­ri­sa­ti­ons­fil­ter?

Ein Po­la­ri­sa­ti­ons­fil­ter ist ein Zu­be­hör­teil für Be­leuch­tun­gen und Ka­me­ras, das den Kon­trast ver­bes­sert, indem es Blend­wir­kun­gen und un­er­wünsch­te Re­fle­xio­nen re­du­ziert. Er wird haupt­säch­lich für An­wen­dun­gen mit glän­zen­den oder trans­pa­ren­ten Ma­te­ria­li­en ver­wen­det. Die Vor­tei­le der Po­la­ri­sa­ti­on kön­nen durch die Ver­wen­dung einer li­nea­ren Po­la­ri­sa­ti­ons­fo­lie auf der Be­leuch­tung in Kom­bi­na­ti­on mit einem Po­la­ri­sa­ti­ons­fil­ter auf der Ka­me­ra er­zielt wer­den.

Ohne Po­la­ri­sa­ti­ons­fil­ter

Mit Po­la­ri­sa­ti­ons­fil­ter

Was ist UV-​Licht?

UV-Licht und Fluoreszenz
Ul­tra­vio­let­tes (UV) Licht ist elek­tro­ma­gne­ti­sche Strah­lung mit Wel­len­län­gen im Spek­tral­be­reich von 280 bis 400 nm, wel­che für das mensch­li­che Auge un­sicht­bar ist. Bei der Kom­bi­na­ti­on von UV-​Beleuchtung mit einem Lu­mi­nes­zenz­stoff (Lu­mi­no­phor) ist das emit­tier­te Licht des Lu­mi­no­phors sicht­bar. Die­ser Vor­gang wird als Fluo­res­zenz be­zeich­net, bei der Licht als Re­ak­ti­on auf die An­re­gung durch UV-​Licht aus­ge­strahlt wird.

Fluo­res­zie­ren­de Sub­stan­zen, die UV-​Strahlung aus­ge­setzt sind, ab­sor­bie­ren diese und geben sie als sicht­ba­re, län­ger­wel­li­ge Strah­lung ab, ty­pi­scher­wei­se in den Far­ben Blau (470 nm) oder Grün (525 nm). Die­ses emit­tier­te Licht kann dar­auf­hin für die op­ti­sche In­spek­ti­on ge­nutzt wer­den.

Wie wird UV-​Licht ver­wen­det?

Ul­tra­vio­let­tes Licht fin­det viel­fäl­ti­ge An­wen­dun­gen in me­di­zi­ni­schen, in­dus­tri­el­len und kom­mer­zi­el­len Be­rei­chen. Es wird zur Des­in­fek­ti­on, Hy­gie­nekon­trol­le sowie zur Er­ken­nung von Si­cher­heits­tin­ten und fluo­res­zie­ren­den, fäl­schungs­si­che­ren Ver­pa­ckungs­merk­ma­len ein­ge­setzt. UV-​fluoreszierende Si­cher­heits­mar­kie­run­gen die­nen der Fäl­schungs­be­kämp­fung und Au­then­ti­fi­zie­rung von Mar­ken durch 2D-​Codes, Strich­codes, al­pha­nu­me­ri­sche Codes, Bil­der und Gra­fi­ken. Diese Mar­kie­run­gen ge­währ­leis­ten die Echt­heit von Pro­duk­ten und un­ter­stüt­zen die Rück­ver­folg­bar­keit in der Lie­fer­ket­te. Die Fluo­res­zenz von UV-​Markierungen ist ab­hän­gig von der Art der ver­wen­de­ten Tinte. Man­che Tin­ten fluo­res­zie­ren über ein brei­tes UV-​Wellenlängenspektrum, wäh­rend an­de­re auf spe­zi­fi­sche­re Wel­len­län­gen re­flek­tie­ren.

Was pas­siert, wenn Licht auf eine Ober­flä­che trifft?

Bei der In­stal­la­ti­on eines Ma­chi­ne Vi­si­on Sys­tems muss be­rück­sich­tigt wer­den, wie die Licht­pho­to­nen re­agie­ren, wenn sie auf eine Ober­flä­che tref­fen. Es ist wich­tig, zu pla­nen, wie das Licht die Ka­me­ra er­reicht. Das Licht kann auf fünf ty­pi­sche Arten re­agie­ren: Re­fle­xi­on, Trans­mis­si­on, Ab­sorp­ti­on, Fluo­res­zenz und Dif­fu­si­on. Oft tre­ten die Ef­fek­te je­doch gleich­zei­tig auf.

Wie re­agiert Licht auf ver­schie­de­nen Ober­flä­chen­be­schaf­fen­hei­ten?

Licht­re­fle­xi­on auf einer glän­zen­den Ober­flä­che

Wenn Licht auf glän­zen­de Ober­flä­chen trifft, wer­den die meis­ten Licht­pho­to­nen im glei­chen Win­kel re­flek­tiert. Doch selbst ein hoch­glanz­po­lier­ter Spie­gel re­flek­tiert nur etwa 95 % des ein­fal­len­den Lichts.

Licht­ver­hal­ten auf einer Ober­flä­che zwi­schen glän­zend und matt

Wenn Licht auf Ober­flä­chen trifft, die weder hoch­glanz­po­liert noch ex­trem rau sind, streu­en die meis­ten Licht­pho­to­nen in vie­len ver­schie­de­nen Win­keln. Trotz der Streu­ung folgt der Groß­teil der Licht­in­ten­si­tät dem re­flek­tier­ten Ein­falls­win­kel.

Licht­dif­fu­si­on auf mat­ten Ober­flä­chen

Wenn Licht auf eine sehr raue oder matte Ober­flä­che trifft, wer­den die Licht­pho­to­nen ge­streut. Theo­re­tisch re­flek­tiert eine idea­le dif­fu­se Ober­flä­che das Licht in alle mög­li­chen Rich­tun­gen. In die­sem Fall folgt die höchs­te Licht­in­ten­si­tät der Senk­rech­ten (90°) zur Ober­flä­che.

Wie re­flek­tie­ren ver­schie­de­ne Ober­flä­chen­for­men das Licht?

Die Form des zu un­ter­su­chen­den Ob­jekts ist ent­schei­dend für die Art und Weise, wie das Licht die Ka­me­ra er­reicht, um einen Kon­trast zu er­zeu­gen. In den Dia­gram­men ist die Licht­leis­tung ver­ein­facht dar­ge­stellt und es wird an­ge­nom­men, dass es sich bei der be­leuch­te­ten Ober­flä­che um einen per­fek­ten Spie­gel han­delt. Die ge­prüf­ten Ein­ker­bun­gen sind re­prä­sen­ta­tiv für einen mit Punkt­mar­kie­run­gen ver­se­he­nen Code, aber ver­ein­facht auf eine ein­zel­ne Rille.

Die ge­stri­chel­ten blau­en Li­ni­en zei­gen die Licht­re­fle­xi­on, die die Ka­me­ra er­reicht und die auf dem Bild weiß dar­ge­stellt wird. Die ge­stri­chel­ten grau­en Li­ni­en zei­gen das Licht, das die Ka­me­ra nicht er­reicht, was zu einem Licht­ver­lust im Sicht­feld führt.

Merk­mal auf einer fla­chen Ober­flä­che

Durch die Plat­zie­rung der Ka­me­ra im re­flek­tier­ten Ein­falls­win­kel der Be­leuch­tung er­rei­chen die meis­ten Licht­pho­to­nen die Ka­me­ra. Ein­ker­bun­gen ver­ur­sa­chen einen Licht­ver­lust, der dazu führt, dass das Ober­flä­chen­merk­mal mit hohem Kon­trast dar­ge­stellt wird. 

Merk­mal auf einer ge­wölb­ten Ober­flä­che

Auf einer ge­wölb­ten Ober­flä­che er­rei­chen die meis­ten Licht­pho­to­nen die Ka­me­ra nicht. Daher be­nö­ti­gen An­wen­dun­gen mit einer ge­wölb­ten Ober­flä­che nor­ma­ler­wei­se eine grö­ße­re Be­leuch­tung oder eine Be­leuch­tung, die das Ob­jekt aus vie­len Rich­tun­gen be­leuch­tet.

Wie muss die Be­leuch­tung zur Ka­me­ra po­si­tio­niert wer­den?

Wel­chen Ef­fekt haben die ver­schie­de­nen Be­triebs­mo­di?

Gleich­licht

Im Dau­er­be­trieb ist das Licht ent­we­der stän­dig oder über die Be­lich­tungs­zeit der Ka­me­ra hin­aus ein­ge­schal­tet. So kann das Licht bei­spiels­wei­se zwei Se­kun­den vor der Bild­auf­nah­me ein­ge­schal­tet und zwei Se­kun­den da­nach wie­der aus­ge­schal­tet wer­den. 

Der Dau­er­be­trieb bie­tet als wich­tigs­ten Vor­teil au­ßer­dem er­höh­ten Kom­fort für Mit­ar­bei­ten­de in der di­rek­ten Um­ge­bung der Be­leuch­tung.

Stro­bo­skop­licht

Das Stro­bo­sko­pie­ren von Lichts be­deu­tet, dass die LEDs des Pro­dukts über ein ex­ter­nes Si­gnal ein- und aus­ge­schal­tet wer­den, ty­pi­scher­wei­se von einer PLC/SPS oder di­rekt von der Ka­me­ra. Wenn ein Licht im Stro­bo­skop­mo­dus ver­wen­det wird, wird es für die Zeit ein­ge­schal­tet, die die Ka­me­ra be­nö­tigt, um das Bild auf­zu­neh­men. Das be­deu­tet, dass das Licht über die ge­sam­te Be­lich­tungs­zeit mit vol­ler In­ten­si­tät leuch­tet.

Der Haupt­vor­teil des Stro­bo­skop­mo­dus be­steht in der län­ge­ren Le­bens­dau­er der LEDs auf­grund der ge­rin­ge­ren Wär­me­ent­wick­lung in der Be­leuch­tung. In ei­ni­gen Fäl­len, ins­be­son­de­re bei An­wen­dun­gen mit gro­ßen Be­leuch­tungs­an­la­gen, kann der En­er­gie­ver­brauch so er­heb­lich re­du­ziert wer­den. 

Stroboskop-​Overdrive-Modus

Der Stroboskop-​Overdrive-Modus be­zeich­net einen Be­triebs­mo­dus bei LED-​Beleuchtungen, der einen hö­he­re Strom­ver­sor­gung der LEDs in­ner­halb einer de­fi­nier­ten Ein­schalt­dau­er er­lau­ben. Alle wenglor LED-​Beleuchtungen mit Over­dri­ve ver­fü­gen über eine in­ter­ne Steu­er­ein­heit zur Kon­trol­le der Ein­schalt­dau­er; da­durch ist das Pro­dukt ge­schützt. 

Neben den oben ge­nann­ten Vor­tei­len des Stro­bo­skop­mo­dus er­mög­licht die er­höh­te Strom­ver­sor­gung eine hö­he­re Hel­lig­keit. Da­durch kön­nen die Be­lich­tungs­zeit re­du­ziert und eine klei­ne­re Blen­de für die Ka­me­ra ge­wählt wer­den.

Produktvergleich
Haben Sie Fragen?