Diese Rolle spielen Reflektoren in der Sensorik
Reflektoren werden in der Sensorik für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb von Spiegelreflexschranken eingesetzt. Meist handelt es sich dabei um Retroreflektoren, die aus einer Vielzahl von Tripelspiegeln als Reflexionsfläche aufgebaut sind. Die Reflexionsfläche ist meist in ein Gehäuse integriert und wird durch eine Scheibe vor Umgebungseinflüssen geschützt. Eine Besonderheit der sogenannten Retroreflektoren ist, dass durch die dreidimensionalen Tripelspiegelstrukturen Licht nahezu vollständig in Richtung der Lichtquelle zurückreflektiert wird. Neben den Retroreflektoren gibt es die Reflexfolie, die einen Reflektor in Folienform darstellt und dadurch biegsam sowie häufig selbstklebend ist. Die reflektierende Fläche ist zum Schutz vor Umgebungseinflüssen unter einer transparenten Deckschicht realisiert.
Diese Arten der Reflexion gibt es
Bei der Reflexion von Licht unterscheidet man zwischen drei Arten. Diese stehen in Abhängigkeit zur Oberflächenbeschaffenheit, auf die der Lichtstrahl trifft.
Diffuse Reflexion
Die diffuse Reflexion, auch Streuung genannt, tritt bei rauen, unebenen Oberflächen auf. Die Lichtstrahlen werden unregelmäßig in alle Richtungen remittiert. Nur ein geringfügig kleiner Anteil des Lichts wird in Richtung der Quelle zurückgeworfen.
Spiegelreflexion
Die regelmäßige Reflexion tritt bei spiegelglatten und glänzenden Oberflächen auf. Dabei wird der auftreffende Lichtstrahl nach dem Reflexionsgesetz reflektiert (Einfallswinkel entspricht Ausfallswinkel).
Retroreflexion
Bei der Retroreflexion wird der Lichtstrahl in die Richtung zurückgeworfen, aus der er gekommen ist. Diese Reflexionsart wird typischerweise für Spiegelreflexschranken und in Kombination mit Lichtlaufzeitsensoren genutzt.
Die Funktionsweise eines Retroreflektors
Ein Retroreflektor ist ein Reflektor, der das einfallende Licht in Einfallsrichtung, also zurück zur Lichtquelle unabhängig vom Einfallswinkel reflektiert. Die angestrahlte Fläche (Reflektorstruktur) hat hierfür eine besondere feine Winkelstruktur bestehend aus vielen kleinen Tripelspiegeln.
Das Prinzip des Tripelreflektors

Bei einem Tripelreflektor stehen drei Spiegelflächen senkrecht zueinander und bilden die Innenecke eines Würfels, auch „Corner Cube“ genannt. Der Lichtstrahl trifft auf die erste planare Spiegelfläche und wird nach dem Reflexionsgesetz auf eine benachbarte Reflexionsfläche der Tripelstruktur reflektiert (Spiegelreflektion). Anschließend wird der Lichtstrahl nach dem gleichen Prinzip an zwei weiteren, angrenzenden Reflexionsflächen reflektiert. Mit einem leichten Strahlenversatz (relativ zum Einfallsstrahl) wird somit der Lichtstrahl parallel zurück zur Lichtquelle zurückgelenkt. Diese Reflexionsart heißt Retroreflexion.
Die Funktionsweise einer Spiegelreflexschranke mit Reflektor oder Reflexfolie
Das Funktionsprinzip der Spiegelreflexschranke mit Retroreflektor beruht auf der Polarisation und dem Polarisator.
Das ist Polarisation
Ein Lichtstrahl kann als eine elektrometrische Welle betrachtet werden. Die Lichtwellen schwingen in verschiedenen vertikalen und horizontalen Richtungen. Die Polarisation von Licht beschreibt die Schwingungsrichtung. Hat das Licht keine Vorzugsrichtung, so wird es unpolarisiertes Licht genannt.
Ein Lichtstrahl kann als eine elektrometrische Welle betrachtet werden. Die Lichtwellen schwingen in verschiedenen vertikalen und horizontalen Richtungen. Die Polarisation von Licht beschreibt die Schwingungsrichtung. Hat das Licht keine Vorzugsrichtung, so wird es unpolarisiertes Licht genannt.
Das ist ein linearer Polarisator
Ein linearer Polarisator ist ein Filter, der das Licht in einer definierten Schwingungsrichtung (zum Bespiel vertikal polarisiert) transmittiert, während Licht in der Schwingungsrichtung orthogonal dazu nicht transmittiert wird. Das transmittierte Licht ist also entsprechend der Orientierung des Polarisators linear polarisiert.
Ein linearer Polarisator ist ein Filter, der das Licht in einer definierten Schwingungsrichtung (zum Bespiel vertikal polarisiert) transmittiert, während Licht in der Schwingungsrichtung orthogonal dazu nicht transmittiert wird. Das transmittierte Licht ist also entsprechend der Orientierung des Polarisators linear polarisiert.
Funktionsweise einer Spiegelreflexschranke mit Reflektor
Das Funktionsprinzip einer Spiegelreflexschranke nutzt die Eigenschaften des Polarisators in Kombination mit den optischen Eigenschaften des Retroreflektors.

- Ein Sensor mit integriertem Polarisator emittiert Licht in vertikaler Schwingungsrichtung.
- Das Licht trifft auf einen Retroreflektor mit Tripelspiegelstruktur. Der Lichtstrahl wird auf den drei Spiegelseiten reflektiert, wobei die Polarisation des Lichts zu einem gewissen Anteil von der vertikalen in die horizontale Richtung rotiert wird.
- Auf Empfängerseite im Sensor ist ein horizontaler Polarisationsfilter eingebaut. Durch den Polarisationsfilter wird Licht mit horizontaler Polarisation (vom Reflektor kommend) zum Empfangselement im Sensor transmittiert.
- Wird nun ein Objekt zwischen Sensor und Reflektor in den Strahlengang eingebracht, wird das Signal auf Empfängerseite gedämpft und das Objekt dadurch erkannt. Durch die Nutzung der Polarisation des Lichts funktioniert eine Spiegelreflexschranke auch bei glänzenden Objekten. Bei diesen wird im Gegensatz zum Retroreflektor die Richtung der Polarisation nicht gedreht.
Das muss bei der Wahl des Reflektors beachtet werden
Bei der Auswahl des Reflektors gibt es verschiedene Faktoren, die zu beachten sind. Es ist ein Zusammenspiel der Reflektorstruktur, der Lichtart sowie der Reichweite und der Sensoroptik (Einlinsenoptik und Zweilinsenoptik). Auch die Reflektorgröße sollte bei der Entscheidung berücksichtigt werden. Zudem spielen die Umgebungsbedingungen, denen ein Reflektor ausgesetzt ist, eine große Rolle bei der Wahl des geeigneten Reflektors und Reflexfolie.
Befestigungsmöglichkeiten von Reflektoren und Reflexfolien
Je nach Anwendung und Einsatzzweck der Reflektoren kann zwischen verschiedenen Befestigungsmöglichkeiten gewählt werden.

Befestigungslöcher
Im Gehäuse des Reflektors sind Lang- oder Rundlöcher diagonal, gegenüber oder nebeneinander integriert.

Schraube
Runde Reflektoren lassen sich mit eingespritzter metrischen Schraube im Gehäuse direkt in Bohrlöcher einschrauben.

Befestigungsstopfen
Runde Reflektoren mit Clipbefestigung mit Hilfe eines integrierten Stopfens ermöglichen eine einfache Montage in Bohrungen.

Selbstklebend
Reflektoren und vor allem Reflexfolien haben eine selbstklebende Rückseite, welche auf Wände, Blechwangen oder anderen Oberflächen aufgeklebt werden können.
Einflussfaktoren auf Reflektoren und Reflexfolien
Raue Hochdruckreinigungen, hohen Temperaturen, intensiven Reinigungsvorgängen und mechanische Stöße und Vibrationen von außen – im industriellen Umfeld sind Sensoren und Reflektoren oft außergewöhnlichen Anforderungen ausgesetzt. Für diese Fälle bietet wenglor reinigungsmittelbeständige und robuste Reflektoren an.
- Reinigungsmittelbeständige Reflektoren sind für den Einsatz im Washdown-Bereich geeignet und können für einen Temperaturbereich von bis zu 150 °C verwendet werden.
- ECOLAB-zertifizierte Reflektoren eignen sich ebenfalls im Washdown-Bereich. Die Reflektoren zeichnen sich durch ihre blaue Farbe aus, wodurch Gehäusesplitter im Falle einer Beschädigung einfacher erkennbar sind.
- Eine Antifog-Beschichtung verhindert einen Beschlag auf den Reflektoren.
- Reflektoren mit einem robusten Gehäuse-Design sind aus Edelstahl V4A und haben eine Glasabdeckung über der Reflexionsfläche.